Allgemeine Zeitung - Berlin

 

allgemeinezeitung

 

Allgemein

 

Zeitungstyp : Tageszeitung
Sitz :
Mainz
Verlag :

Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG
Erich-Dombrowski-Str. 2
55127 Mainz

Erstausgabe :
02.05.1947
Herausgeber : Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG
Erscheinungsweise : Montag bis Samstag
Auflage : Verkaufte Auflage: 111.793 Exemplare
(IVW 2/2014, Mo-Sa)
Chefredakteur : Friedrich Roeingh
Website : allgemeine-zeitung.de

Stand: 08/2014

 

Geschichte

Der Vorläufer der Allgemeinen Zeitung wurde am 1. Januar 1798 von Johann Friedrich Cotta in Tübingen unter dem Titel Neueste Weltkunde gegründet. Fünf zentrale Prinzipien wurden damals zum Grundsatz für die kommenden Jahrzehnte: Vollständigkeit, Unparteilichkeit, Wahrheit, eine intelligent-sachliche Darstellung von Zusammenhängen sowie eine „reine, männliche und ihres Stoffes würdige“ Sprache. Cotta hatte 1787 die Leitung der verschuldeten elterlichen Cotta’schen Verlagsbuchhandlung in Tübingen übernommen. In wenigen Jahren machte er sie zu einem der führenden Unternehmen in Deutschland und verlegte später unter anderem die Werke Schillers und Goethes.

Erster Chefredakteur der Neuesten Weltkunde sollte nach Cottas Wunsch Friedrich Schiller werden. Als dieser jedoch ablehnte, berief er den erfahrenen Journalisten Ernst Ludwig Posselt auf diesen Posten. Im September 1798 verlegte er den Erscheinungsort nach Stuttgart und benannte sie in Allgemeine Zeitung um, nachdem Josef Maria Graf Fugger als Vertreter des Wiener Kaiserhofs in Württemberg das Verbot der Neuesten Weltkunde erwirkt hatte. Mit ihrem redaktionellen Profil vollzog die Allgemeine Zeitung unter dem neuen Chefredakteur Ludwig Ferdinand Huber schon bald die Wende zu einem moderneren Journalismus.

Seit 1803 wurde die Allgemeine Zeitung wegen der Zensur durch Kurfürst Friedrich von Württemberg unter dem Titel Kaiserlich- und Kurpfalzbairisch privilegirte allgemeine Zeitung in Ulm herausgegeben.

Vom 16. Januar 1807 bis 30. September 1882 erschien die Allgemeine Zeitung schließlich in Augsburg, mit vier Druckseiten täglich und einer umfangreicheren „Außerordentlichen Beilage“, die etwa wöchentlich erschien. Die Zeitung stützte sich anfangs stark auf andere Zeitungen wie die Frankfurter Zeitung, benannte diese häufig als aktuelle Informationsquelle und zitierte sie über mehrere Spalten hinweg wörtlich. Die Außerordentliche Beilage berichtete losgelöst von der direkten Aktualität von politischen und juristischen, selten von religiösen oder kulturellen Grundthemen der Zeit und druckte unkommentiert Gerichtsurteile und Gesetzestexte, vor allem aus Bayern, ab. In den ersten Jahren enthielt die Zeitung keine Werbung und Kleinanzeigen.

Im Jahr 1823 wurde die Pressefreiheit erneut eingeschränkt, so dass die Allgemeine Zeitung nahezu auf das Niveau der damaligen Hofzeitungen sank. Erst nach dem Regierungsantritt König Ludwigs von Bayern im Jahre 1825 trat eine Lockerung der Zensur ein.

In der Aufbruchzeit zur Märzrevolution 1848 gewann die Allgemeine Zeitung an Umfang, Eigenständigkeit und Bedeutung weit über Süddeutschland hinaus.

Vom 1. Oktober 1882 an wurde die Allgemeine Zeitung in München verlegt, die letzte Ausgabe unter diesem Titel erschien dort am 1. März 1925. Die Zeitung hieß dann ab März 1925 AZ am Abend bzw. AZ am Morgen. Das Erscheinen wurde am 29. Juli 1929 endgültig eingestellt.

                                                                                                                                          Quelle: vrm.de

damals  

 

 Foto-Quelle: vrm.de

 

Ausrichtung

Cottas Zeitung war „liberal, aber höchst gemäßigt in der Form, auf Wahrheit und allseitige Gerechtigkeit gerichtet, so zahm und gehalten, wie es mit der Unabhängigkeit und mit liberaler Gesinnung überhaupt verträglich war“. (Albert Schäffle in Geisteshelden: Cotta, 18. Band, Berlin 1895)

                                                                                                        Quelle: vrm.de